Montag, 15. Februar 2016

#hfd16 - das Pferd vom falschen Ende aufgezäumt?

Vor einigen Tagen war ich beim Klausurtag des Hochschulforum Digitalisierung in Berlin. Ich bin immer noch sehr beeindruckt von der Qualität der Gespräche und den klugen Expertinnen und Experten. Nicht alle Universitäten Deutschlands haben den Schuss schon gehört, fürchte ich. Diejenigen, die da waren, sind vermutlich eine Avantgarde - was durchaus heißen kann, dass man zu weit voraus ist und vor lauter Missionswillen über das Ziel hinaus schießt. Das will ich, auch für mich selbst, natürlich nicht ausschließen.
Pausenblick beim Hochschulforum Digitalisierung
Auf der Rückfahrt von Berlin nach Bayreuth bin ich dann allerdings doch ins Grübeln gekommen. Warum habe ich mich den ganzen Tag nur über E-Learning und MOOCs unterhalten? War Digitalisierung nicht mal dieses Ding, das ganze Branchen mit einem Fingerschnipp eines disruptiven Geschäftsmodells über den Haufen wirft? Ein gesellschaftliches und kulturelles Phänomen, welches unser Leben von morgen ganz anders aussehen lässt als das von heute?

HFD fokussiert derzeit auf die Lehre an Hochschulen. Das ist zu kurz gedacht. Digitalisierung bedeutet Veränderungen in der Art, wie wir Forschung betreiben und wie wir Forschungsergebnisse in Lehrinhalte umwandeln. Digitalisierung bietet Chancen, um effizient zu arbeiten -- einerseits um den Aufwand, den wir heute betreiben (müssen), um die Organisation Universität am Laufen zu halten, zu verringern. Andererseits: Digitalisierung ist Teil einer Strategie einer Universität in Forschung und Lehre - Universitäten, die ihren Wissenschaftlerinnen keine digitalen Zugänge, Forschungsressourcen, Kooperationsmöglichkeiten usw. bieten können, werden im Wettbewerb um die klügsten Köpfe verlieren.

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